CD Musikalische Temperaturen

Die im Lehrbuch "Tonsatzlehre" theoretisch dargestellten musikalischen Temperaturen (Stimmungen) werden auf der CD in 42 Hörbeispielen vorgestellt.

Der separate Kauf der CD in Plastikhülle (Jewelcase) mit Erläuterungen auf einem Einlegeblatt kostet 16.- €,  zuzügl. Versandkosten 4.- €  =  Summe 20.- Euro (Rabatt für Buchhandlungen auf Anfrage). Der Kauf ist nur beim Musikverlag Trompke möglich.

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Hörbeispiele zu den musikalischen Temperaturen

aufgenommen auf den Ahlborn-Orgeln HYMNUS 350 und ORGANUM III

Organist: Prof. Josef Trompke  

Die Ziffern in Klammern geben die Tracks auf der CD an. Erst im unmittelbaren Vergleich der verschiedenen Temperaturen werden die Unterschiede deutlich hörbar. Deshalb sollten die gleichen Intervalle oder Akkorde in den vier Stimmungen nebeneinander abgespielt werden (entsprechenden CD-Track antippen).  

Track-Verzeichnis der CD

A. Klangvergleich

Pythagoreische Stimmung (Lehrbuch S. 15; Tonsatzlehre S. 19): Von C ausgehend wird der Quintenzirkel in beide Richtungen in reinen Quinten gestimmt, die zuletzt entstehende Quinte h-fis wird dadurch aber ganz falsch (Wolfsquinte), da der Quintenzirkel sich nicht schließt. In dieser Stimmung sind die Terzen unrein, deshalb werden Schlussklänge konsequent mit (reiner) Quinte ohne Terz gesetzt. Die folgenden Klänge werden zum Vergleich chromatisch eine Oktave absteigend gespielt, der erste Klang ist jeweils angegeben:

 (1) Quinten: c'-g'

 (2) Durterzen: c'-e'

 (3) Durakkorde: c'-e'-g'

 (4) Mollakkorde: c'-es'-g' 

 (5) Dominantseptakkorde: c'-e'-g'-b', diese Akkorde nur eine Quarte chromatisch absteigend

Mitteltönige Stimmung (Lehrbuch S. 16 und 56; Tonsatzlehre S. 20): Stimmung mit 8 reinen Terzen, Quinten sind etwas falsch. Entfernte Tonarten klingen jedoch ganz schrecklich (z. B. der As-Dur-Akkord, hier heult die Wolfsquinte gis/as - es)

 (6) Quinten

 (7) Durterzen

 (8) Durakkorde

 (9) Mollakkorde

(10) Dominantseptakkorde

Wohltemperierte Stimmung Werckmeister III 1691 (Lehrbuch S. 16; Tonsatzlehre S. 21): So "wohl", so gut gestimmt (= temperiert), dass auch entfernte Tonarten möglich sind, die Tonarten nahe C-Dur klingen besser als die weiter entfernten.  Quinten sind etwas kleiner, Terzen etwas größer als naturrein, aber nicht alle Intervalle sind gleich "falsch".  Diese Stimmung ist jedoch nicht zu verwechseln mit gleich schwebend!!

(11) Quinten

(12) Durterzen

(13) Durakkorde

(14) Mollakkorde

(15) Dominantseptakkorde

Gleich schwebende Stimmung (Lehrbuch S. 17; Tonsatzlehre S. 21): Im Unterschied zur wohltemperierten Stimmung sind hier alle Halbtonschritte gleich groß = gleichstufig, also gleich falsch: Außer der Oktave ist kein Intervall rein.

(16) Quinten

(17) Durterzen

(18) Durakkorde

(19) Mollakkorde

(20) Dominantseptakkorde

Chromatische Tonleiter von c' bis c'' aufsteigend, jeweils mit unterem Wechselton, um die Größe des Leittons bzw. des unteren Halbtons (diatonisch oder chromatisch) zu verdeutlichen:

(21) pythagoreisch

(22) mitteltönig: Die diatonischen Leitton-Schritte cis-d, d-es, e-f, fis-g, gis-a usw. sind relativ groß, die chromatischen Schritte dagegen klein: c-cis, es-e, f-fis usw.

(23) gleich schwebend: alle Halbtöne sind gleich groß

Direkter Vergleich: Übergang von der mitteltönigen zur gleich schwebenden Stimmung  

(24) Durterzen über den chromatischen Tönen von c' bis g' (aufsteigend)

(25) Quinten über den chromatischen Tönen von c' bis g'

(26) Durakkorde über den chromatischen Tönen von c' bis g' 

Vierstimmige Kadenz in a-Moll (a – d – E – A):

(27) mitteltönig

(28) wohltemperiert (Kirnberger III, 1779)

(29) gleich schwebend (vgl. C-Dur-Kadenz gleich schwebend und Übergang zu naturrein im Track Nr. 42)

B. Kompositionen

(30) Anonymus (um 1460): Mein Herz in hohen Freuden, für Orgel => Lehrbuch S. 15; Tonsatzlehre S. 19  

(31) Paumgartner (15. Jh.): Orgelstück ohne Titel (pythagoreisch

(32) G. P. Palestrina (~1525-1594): Ricercar del primo tuono (mitteltönig)  => Lehrbuch S. 16; Tonsatzlehre S. 20

(33) H. L. Hassler (1564-1612): Ein feste Burg  (mitteltönig) => Lehrbuch S. 66; Tonsatzlehre S. 72

(34) H. L. Hassler (1564-1612): Ein feste Burg (gleich schwebend)

(35) J. S. Bach (1685-1750): O hilf Christe (mitteltönig), hier nur die erste Zeile, da diese Temperatur völlig unbrauchbar ist für die hier vorliegende Tonart Phrygisch auf F. => Lehrbuch S. 19; Tonsatzlehre S. 24

(36) J. S. Bach (1685-1750): O hilf Christe (wohltemperiert nach Werckmeister III)

(37) J. S. Bach (1685-1750): O hilf Christe (gleich schwebend)

(38) J. S. Bach: Wohltemperiertes Klavier I, Präludium in cis-Moll (wohltemperiert nach Werckmeister III)

(39) J. S. Bach: Wohltemperiertes Klavier I, Präludium in cis-Moll (gleich schwebend)

J. S. Bach: Präludium und Fuge in C-Dur für Orgel (BWV 545): Da zur Zeit Bachs manche Orgeln noch immer mitteltönig gestimmt wurden, erklingen Präludium und Fuge in C-Dur als Hörbeispiele in der mitteltönigen Temperatur. Der etwas schräg klingende H-Dur-Akkord wurde in Kauf genommen, damit die vorherrschende C-Dur-Tonalität durch die reinen Terzen brillieren konnte. 

(40) Präludium in C-Dur für Orgel: mitteltönig

(41) Fuge in C-Dur für Orgel: mitteltönig 

(42) C-Dur-Kadenz  I - IV - V- I (Akkorde C - F - G - C): Übergang der Akkorde von gleich schwebend zu naturrein


Die Hörbeispiele Nr. 1 - 39 wurden am 5.9.2003 auf der Ahlborn-Sampling-Orgel Hymnus 350 (50 Register auf 3 Manualen und Pedal) eingespielt. Die  Tracks Nr. 40 - 42 wurden im Oktober auf der verbesserten Ahlborn-Orgel Organum III (mit der neuesten 32-bit-Technik) eingespielt. Neu ist Track Nr. 42 mit Darstellung der gleich schwebenden Akkorde und mit unmittelbarem Übergang in den naturreinen Klang (reine Terzen und reine Quinten!). In den Orgeln HYMNUS 350 und Organum III sind sieben Stimmungen abrufbar: 1. gleich schwebend (= gleichstufig), 2. mitteltönig, 3. Werckmeister III (1691, wohltemperiert), 4. d'Alembert (1752, wohltemperiert), 5. Tartini-Vallotti (1754, wohltemperiert), 6. Kirnberger III (1779, wohltemperiert), 7. Kellner (1976, "Bach-Stimmung"). Dazu kommen noch 4 freie Stimmungen, die der Organist einstimmen kann: Für die Aufnahmen in pythagoreischer und naturreiner Stimmung wurden vom Autor eigene Stimmungen erstellt. Die hier aufgeführten Stimmungen Nr. 1 – 6 können auf zwei verschiedene Stimmtöne eingestellt werden: moderner Kammerton a' mit 440 Hertz (für die Hörbeispiele verwendet) oder barocker Kammerton a' mit 415 Hertz = ca. Halbton tiefer als 440 Hertz. In verschiedenen Tracks wurde nachträglich die Lautstärke angehoben, um die Intervall-Reibungen (Interferenzen) hörbarer zu machen.  
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